
1971 war ein Jahr des Umbruchs im Kino. Während Blockbuster wie “Dirty Harry” die Bildschirme füllten, wagte sich Robert Altman mit “McCabe & Mrs. Miller” an eine ganz andere Herangehensweise: Eine intime Western-Geschichte, die auf realistischer Charakterzeichnung und subtiler Atmosphäre basiert.
John McCabe (Warren Beatty), ein charmanter, aber skrupelloser Geschäftsmann, reist in den Wilden Westen und eröffnet ein Bordell in der noch jungen Goldgräberstadt Presbyterian Church. Er trifft auf Mrs. Louise Miller (Julie Christie), eine ebenso eigenwillige wie klug-kalkulierende Frau, die ihm als Partnerin zur Seite steht. Gemeinsam errichten sie ein florierendes Unternehmen, doch die Idylle ist von Anfang an bedroht:
- Rivalisierende Geschäftsleute: McCabe gerät schnell in Konflikt mit den etablierten Kräften der Stadt. Die gierige und mächtige Mrs. Strickland (Katherine Helmond) sieht in ihm einen Konkurrenten und setzt alles daran, ihn auszuschalten.
- Die raue Natur des Wilden Westens:
Presbyterian Church ist ein Ort der Gesetzlosigkeit, wo Gewalt allgegenwärtig ist und Gerechtigkeit selten gefunden wird. McCabe und Mrs. Miller müssen sich ständig gegen die Gefahren des Lebens am Rande der Zivilisation wehren.
Doch “McCabe & Mrs. Miller” ist mehr als nur eine klassische Western-Geschichte. Altman entwirft ein komplexes Portrait einer Beziehung, die zwischen Liebe und Geschäft, Zärtlichkeit und Kalkül schwankt. Die Dialoge sind rau und authentisch, die Kameraarbeit atmosphärisch und intimm.
Die Besetzung:
Der Film glänzt mit einer großartigen Besetzung:
Schauspieler | Rolle |
---|---|
Warren Beatty | John McCabe |
Julie Christie | Mrs. Louise Miller |
Rene Auberjonois | The Preacher |
Keith Carradine | Henley |
Katherine Helmond | Mrs. Strickland |
Beatty verkörpert den charismatischen, aber auch zwielichtigen John McCabe mit viel Präsenz. Julie Christie ist als Louise Miller eine starke und unabhängige Frau, die sich ihren Platz in der rauen Welt des Wilden Westens erobert. Die Nebenfiguren sind ebenfalls eindrucksvoll gezeichnet und tragen zum realistischen Bild der Gesellschaft bei.
Ein visueller Leckerbissen:
“McCabe & Mrs. Miller” ist auch ein Meisterwerk der Kameraarbeit. Der renommierte Kameramann Vilmos Zsigmond verwendet gedämpfte Farben und Unschärfe, um die Stimmung des Wilden Westens einzufangen. Die lang gezogenen Einstellungen lassen den Zuschauer tief in die Handlung eintauchen.
Fazit:
“McCabe & Mrs. Miller” ist kein typischer Western. Der Film verzichtet auf spektakuläre Schießereien und Heldengehabe. Stattdessen bietet er eine tiefgründige Charakterstudie, eine fesselnde Liebesgeschichte und einen realistischen Einblick in die Welt des Wilden Westens. Wenn Sie nach einem Film suchen, der den gängigen Klischees trotzt und Ihnen nachhaltig in Erinnerung bleibt, dann ist “McCabe & Mrs. Miller” eine absolute Empfehlung!